Warum Du Entspannungstraining brauchst
In diesem Blogpost habe ich schon darauf hingewiesen, dass man Balance braucht. Dass ein Fokus auf harte Trainingseinheiten allein nicht ausreicht. Ein super Beispiel dafür ist David Goggins. Der Ultraläufer und Ex Elitesoldat fokussiert sich nur auf harte Trainingseinheiten und prahlt damit, sich jeden Tag zu quälen. Vor ein paar Jahren hatte ihm das ordentliche gesundheitliche Probleme beschert. Seine Lösung: Zusätzlich zu seinem ohnehin ambitionierten Trainingsprogramm begann er sich 3 Stunden am Tag zu dehnen. Dadurch konnte er angeblich seine durch Dysbalancen und Verkürzungen verursachten orthopädischen Probleme lösen. Mag sein. Ich glaube, dass es anders war. Durch das Dehnen konnte er sein Nervensystem herunterfahren, er konnte entspannen. Dies brachte ihm die Balance, die zur Lösung oder Besserung seiner gesundheitlichen Probleme führte. Sein Körper rebellierte wegen der ständigen hohen Belastung und forderte Entspannung ein, die der Athlet ihm schließlich auch geben musste.
In einem Seminar zum Thema Entspannungstraining, das ich dieses Jahr besucht habe, meinte der Dozent, es sei sinnvoll wenn in Fitnessstudios auch Entspannungstraining angeboten würde. Dieses sollte idealerweise den gleichen Stellenwert haben die Kraft- und Ausdauertraining. Ich stimme zu. Wir fordern uns im Beruf, die Familie benötigt Aufmerksamkeit, und wenn wir dann zum vermeintlichen Ausgleich, zum Training, gehen, ist wieder der Leistungsgedanke im Vordergrund. Nichts gegen leistungsorientiertes Training. Nichts gegen harte Arbeit. Aber wir brauchen dazu auch einen wirklichen Ausgleich. Eine gewisse Zeit am Tag, wo wir einfach nur existieren. Nicht im Sinne des Dahinvegetierens, sondern eher im Sinne eines freudvollen, unbelasteten Daseins. Für den einen kann das Meditation sein. Für den nächsten PMR oder Autogenes Training. Für andere ist es das sogenannte „Grounding“. Es ist wichtig, die Methode zu finden, die zu einem passt und diese dann Tag für Tag durchzuführen. Ich höre schon wieder das alte Argument „keine Zeit“ in meinem geistigen Ohr. Doch gerade Menschen, die „keine Zeit“ haben, haben es am meisten nötig. Wenn man sich dann wirklich dazu commited, merkt man auf einmal, dass die Zeit schon da ist und nicht für andere Dinge fehlt. Eher im Gegenteil. Denn auch 5 Minuten am Tag Psychohygieneatmung bewirken schon etwas. Und setzen eine Gewohnheit in Gang, die wirklich das Leben verändern kann. Drei Stunden Dehnen am Tag kann man dann den Ambitionierteren überlassen.