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Warum Du kein Faszientraining brauchst

„Faszientraining“ ist derzeit in aller Munde. Viele glauben, es sei die Lösung für Rückenbeschwerden und allgemeine Steifigkeit und es würde Athleten zu neuen sportlichen Höchstleistungen führen. Wenn man sich die wissenschaftliche Faktenlage ansieht, ist diese Aussage aber schwer zu halten.

Im wesentlichen gibt es ja zwei verschiedene Arten von Faszientraining: Übungen mit dem Foamroller und spezielle Dehntechniken sollen beweglicher machen und „Faszienverklebungen“ lösen. Andere Übungen, die Wippbewegungen miteinbeziehen, sollen das Bindegewebe stärken. Letztere sind, wenn man (intensives) Krafttraining macht, überflüssig, weil man dabei die Faszien gleich mitstärkt. Natürlich wären sie eine Möglichkeit, hartes Training zu vermeiden, aber warum soll man seine Faszien stärken, ohne die Muskeln mit einzubeziehen? Macht für mich wenig Sinn… .

Natürlich ist es toll, wenn die Bedeutung dieses Bindegewebes für die orthopädische Gesundheit nun mehr und mehr erkannt wird. Aber es ist nicht so, dass man sich jetzt bei orthopädischen Beschwerden nur noch auf die Faszien konzentrieren sollte. Das ist die wissenschaftliche Sichtweise der Dinge, die manchmal zu sehr auf Einzelaspekte fokussiert ist. Zu betrachten ist immer der ganze Mensch. Bei einem schmerzenden Rücken macht es Sinn, sich über den Zustand der Faszien Gedanken zu machen. Aber es spielen immer auch Muskeln eine Rolle. Es spielt immer das Gehirn eine Rolle. Der psychische Zustand. Bewegungsgewohnheiten. Akute und chronische Belastungen der Wirbelsäule. Die Haltung usw.

Ich glaube, dass der nächste Trend im Fitnessbereich die Gehirnfitness wird. Nicht in dem Sinn, dass man durch ungewöhnliche Bewegungen den eigenen IQ nach oben treibt, sondern eher umgekehrt: Erkennend, dass das Gehirn für alle Bewegungen, (Ver-)spannungen usw. im Körper zuständig ist, möchte man diesem nun beibringen den Körper endlich richtig zu bewegen. Hat man dabei Erfolg, wird man selbstverständlich auf Faszien Einfluss nehmen. Und auf Muskeln. Und auf Gelenkstrukturen. Aber das Gehirn wird der Teil des ganzen sein, dem man nun verstärkte Aufmerksamkeit schenkt. Mal sehen, was da noch kommt. Wir sprechen uns in ca. 10 Jahren.

Heißt das jetzt, dass man aufhören sollte, auf dem Foamroller rumzurollen, wenn man das bisher doch so gerne getan hat? Keineswegs. Aber zu erwarten, dass man dadurch die 3d Matrix der Faszien dauerhaft beeinflussen oder Verklebungen lösen kann, ist doch etwas zu optimistisch.

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