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Warum Du keine Entgiftung brauchst

Wer diesen Blog liest, stellt fest, dass es so einige Dinge gibt, die man nicht braucht. Die nächste Sache in dieser Reihe: Entgiftung. Was ich damit konkret meine ist die Behauptung einiger „Ernährungsexperten“, wer Körperfett verlieren möchte, benötige zunächst eine Entgiftung. Giftstoffe im Körper seien der Grund, warum dieser an Fettzellen festhält und etwa nicht eine ungeeignete Art der Ernährung.

Das Interesse dieser „Experten“ ist hierbei zweierlei: Erstens verbinden sie obige Behauptung mit dem Hinweis, dass es notwendig sei bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, die nur sie vertreiben, zu sich zu nehmen und erstmal eine „Entgiftungskur“ zu machen. Zweitens wird dem Abnehm-Willigen dadurch suggeriert, dass es gar nicht seine Schuld sei, dass er zu viel Körperfett mit sich herumschleppt. Er hat einfach zu viele Giftstoffe im Körper. Kann ja gar nicht gehen. Diese Marketingbotschaft wird natürlich gerne gehört, entschuldigt sie doch den eigenen Misserfolg und schiebt ihn auf diffuse biologische Faktoren, die nun mit Produkt xy behoben werden könnten.

Ist alles Schwachsinn. Ja, häufig nehmen Leute ab, die derartige Kuren durchführen und fühlen sich auch besser. Das liegt einfach am Kaloriendefizit und daran, dass abgesehen von den unnötigen Supplementen vernünftige Nahrung zugeführt wird (Ein Teil der Abnahme liegt auch am Wasserverlust, weil manche Produkte diuretisch wirken, aber das nur am Rande). Das wäre dann auch die „richtige“ Methode: Kaloriendefizit und vernünftig ernähren. Es ist aber schwieriger, Gründe für das Scheitern in der Vergangenheit bei sich zu suchen, anstatt der Opferrolle anheim zu fallen. Dabei ist genau das der erste Schritt: Erkennen, dass man bisher Mist gemacht hat. Dann die Bereitschaft entwickeln zu lernen und es künftig besser zu machen. Dabei sich aber nicht zu verurteilen, sondern das Ganze als Lernprozess ansehen. Man würde sich ja auch nicht selbst dafür verurteilen, unperfekte Golfabschläge zu machen, wenn man zuvor noch nie Golf gespielt hat. Das Commitment zu einem Lernprozess führt früher oder später fast zwangsläufig zu guten Ergebnissen und mehr Motivation. Und damit zu einer Aufwärtsspirale, die in die richtige Richtung führt. Ganz ohne Entgiftung.

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Wie Du das Abnehmen genießen kannst

Abnehmen wird oft mit Verzicht assoziiert. Und das stimmt zunächst mal auch. Man kann nicht mehr so viele Lebensmittel konsumieren wie zuvor, sowohl was Menge als auch was die Art der Lebensmittel angeht. Damit einhergehend befürchten manche einen Verlust an Lebensqualität und Genuss. Und da liegt schon der Hund begraben. Die Menschen, die so denken, werden es schwer haben, mit dem Abnehmen überhaupt anzufangen. Und wenn sie das dann tun und auch einen gewissen Erfolg haben, wird dieser nur mit unglaublicher Disziplin und Willenskraft aufrechterhalten. Auf Dauer funktioniert das meist nicht. Irgendwann bricht man ein und fällt wieder in alte Muster zurück. Nimmt wieder zu und wiegt am Ende sogar oft mehr als zuvor. Denn im Grunde folgt der Mensch nur seiner wahren Absicht. Und kaum jemand will natürlich seine Lebensqualität verringern, weshalb er einen Teufel tun wird und weniger essen als zuvor. Oder auf gewisse Dinge verzichten.

Nur muss das nicht so sein. Der Genuss von Lebensmitteln kann sogar zunehmen, wenn man sich im Kaloriendefizit befindet. Viele, mich selbst phasenweise eingeschlossen, stopfen alles in sich rein, wozu sie gerade Lust haben. Süßigkeiten, Alkohol etc. Das führt geradezu zu einer Abstumpfung des eigenen Gaumens. Man ist es gewohnt, ständig stark stimulierende Lebensmittel zu sich zu nehmen und nimmt die Nuancen gar nicht mehr wahr. Manche berichten gar während oder nach einer Diät oder nach dem Fasten, dass sie Lebensmittel viel stärker schmecken. Stärkerer und bewusster Genuss also. Man kann zu einem Punkt kommen, wo Gemüse wirklich schmeckt (ja, es geht!). Dies setzt voraus, dass man den eigenen Gaumen so entwickelt, das er nicht mehr diese starke Stimulation braucht, sondern Feinheiten genussvoll wahrnimmt.

Kompletter Verzicht ist dabei auch gar nicht notwendig. Wenn man sich Süßigkeiten ab und zu gönnt, ist der Genuss größer, als wenn man sie täglich in sich reinstopft. Das gelegentliche Bier im Biergarten mit Freunden kann Spaß machen, das tägliche Feierabendbier ist doch nur zwanghafte Betäubung vom Alltag. Wenn man wirklich erkennt, dass derartige Disziplin den Genuss erhöht statt ihn zu verringern (ja, auch Genuss braucht Disziplin), dann wird das Vorhaben schon um vieles leichter. Wer erkennt, dass er seine Lebensqualität nicht verschlechtert, sondern verbessert, wird nicht länger gegen innere Widerstände ankämpfen, sondern kann sich voll und ganz auf die Aufgabe konzentrieren. Und dann geht es manchmal richtig leicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass das für jeden möglich ist. Du kämpfst damit noch? Lass mich dir helfen, schreib mir hier eine Nachricht!

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Warum Du Ausdauertraining aus dem falschen Grund machst

Viele Menschen machen Ausdauertraining, um abzunehmen. Das scheint ja auch zunächst mal Sinn zu machen. Man verbraucht durch die Ausdaueraktivität mehr Kalorien, erzeugt dadurch ein Kaloriendefizit und verliert in Folge dessen Gewicht bzw. Körperfett. Nur funktioniert das in der Praxis oftmals nicht so ganz. Häufig wird der Kalorienverbrauch durch das Training wieder mit Ernährung überkompensiert und man behält sein Gewicht bzw. nimmt. sogar zu.

Natürlich kann es klappen, wenn man seinem Tagesablauf nur Ausdauertraining hinzufügt und an der Ernährung nichts verändert, nur ist dies in den meisten Fällen Wunschdenken. Meist erzeugt die Aktivität vermehrten Appetit. Das heißt, um trotz mehr Trainings nicht mehr zu essen, muss man auf jeden Fall Disziplin ausüben. Da könnte man ja gleich weniger essen und aufs Ausdauertraining verzichten. Stimmt auch, jedenfalls bezogen aufs Abnehmen.

Heißt das jetzt, dass man gar kein Ausdauertraining machen soll? Keineswegs. Nur macht man es eben hauptsächlich wegen der Gesundheit bzw. der Ausdauerleistungsfähigkeit. Die American Heart Association empfiehlt mindestens 1-2 Stunden, besser 2-4 Stunden pro Woche Training der Dauerleistung um das Herz und Immunsystem gesund zu erhalten. Für Abnehmen und Körperfettverlust reicht es, ein Kaloriendefizit über die Ernährung herzustellen.

Ein Argument, das viele Trainees bringen, ist, dass sie sich mit „Sport“ leichter täten, ihr Optimalgewicht (was immer das genau heißt) zu erreichen. Das mag sein, nur was machst Du, wenn Du mal aus irgendeinem Grund keinen Sport machen kannst, z.B. bei einer Verletzung? Siehst Du dann einfach zu, wie Du wieder zunimmst, scheinbar ohne, dass Du etwas unternehmen kannst? Steven Covey erzählt in seinem Buch „7 Wege zur Effektivität“ die Geschichte von einem Mann, der im Schein einer Straßenlaterne fieberhaft etwas sucht. Ein Passant fragt ihn, was er denn suche, und wo er es verloren habe, worauf der Mann antwortet: „Meinen Hausschlüssel“ und „da drüben“. Der Passant ist verwundert. „Warum suchen Sie dann hier, wenn sie den Schlüssel da drüben verloren haben?“ „Nun, hier scheint die Lampe, da sehe ich besser.“ Natürlich wird der Mann mit der Suche nach seinem Schlüssel nicht erfolgreich sein, es sein denn er überwindet sich, in der Dunkelheit zu suchen.

Wenn Du versuchst mit Ausdauertraining abzunehmen, weil Dir das vermeintlich leichter fällt, verhältst Du Dich genauso wie der Mann in der Geschichte. Du machst das, was leichter ist, nicht das was effektiv und notwendig ist. Wenn Du Dein Optimalgewicht bzw. Deinen optimalen Körperfettgehalt erreichen willst, musst Du Dich mit der Ernährung beschäftigen bzw. in diesem Bereich einige Umstellungen vornehmen. Machst Du es richtig, ist es gar nicht so schwer, wie Du denkst.

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Warum Du keinen Ernährungsplan brauchst

Ich hatte noch nie einen Ernährungsplan. Werde wohl auch nie einen haben. Mache auch keine für meine Kunden. Weil das einfach unnötig ist. Sicher, für Bodybuilder, die sich auf einen Wettkampf vorbereiten, mag ein Ernährungsplan Sinn machen. Wenn jede Kalorie über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Jedes Gramm Salz, jedes Prozent bei der Verteilung der Makronährstoffe. Wenn der Körper komplett objektiviert wird und wie eine Maschine betrachtet wird, die eine bestimmte Leistung erbringen und ein bestimmtes Aussehen haben muss. Wem derartiger Narzissmus allerdings fern liegt, der findet andere Wege, seine Ziele zu erreichen.

Schließlich beinhaltet ein Ernährungsplan kein gelegentliches Feierabendbier oder das Eis, das man sich beim Flanieren in der Fußgängerzone gönnt. Und keine dieser beiden „Sünden“ verhindert zwangsweise den Erfolg beim Abnehmen oder beim Muskelaufbau. Den besten Erfolg hat sicher, wer seine Ernährung „trackt“, d.h. alles aufschreibt, was er oder sie isst und die tägliche Kalorienaufnahme sowie Makronährstoffverteilung ermittelt. Früher war das ein riesen Aufwand. Man musste für jedes Lebensmittel die Kalorienzahl und beinhalteten Makronährstoffe ermitteln und dann alles selber zusammenzählen. Heute, in Zeiten von Apps wie Fatsecret oder MyFitnessPal ist das wesentlich bequemer, wenn auch manchmal immer noch nervig. Jeder sollte es aber zumindest für eine gewisse Zeit mal machen, um zumindest ein Gefühl  dafür zu bekommen, wie viele Kalorien, wie viel Protein etc. man täglich so zu sich nimmt, welche Nahrungsmittel Kalorienfallen sind und welche einen geringeren Brennwert, aber eine gute sättigende Wirkung haben.

Wer nun Körperfett verlieren will und sicherstellt, dass er täglich ein leichtes Kaloriendefizit hat (zwischen 10% des Kalorienbedarfs und 500 kcal) und genügend Protein zu sich nimmt (1,5 bis 2 Gramm pro kg Körpergewicht), der wird Erfolg haben, selbst wenn die zugeführten Nahrungsmittel nicht die allerhöchste Qualität haben. Das ist etwas, was viele immer noch nicht verstehen. Nur, weil man sich „clean“ ernährt (was immer das bedeutet), nimmt man nicht ab, und nur weil man täglich Schokolade isst, wird man kein Fettsack. Letztlich sind die Kalorien entscheidend. Man merkt es schon: Ich bin Anhänger des „Flexible Dieting“ bzw. der Ernährungsstrategie IIFYM (If It Fits Your Macros). Letztere besagt, dass man hauptsächlich auf die Kalorienzahl sowie auf das Verhältnis der Makronährstoffe achten soll. Die Qualität der Nahrungsmittel ist demgegenüber sekundär, aber nicht egal. Letztlich ist es sogar noch ein wenig einfacher: Wenn man seine Kalorien einhält und genügend Protein zu sich nimmt (etwa 1,5-2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht) wird man Erfolg in der Diät bzw. beim Muskelaufbau haben. Das Verhältnis von Kohlehydraten und Fetten ist relativ egal und eine Sache der persönlichen Präferenz bzw. kann es auch variiert werden.

Hier ist meine „Ernährungspyramide“, die die Rangfolge der Prioritäten veranschaulicht:

  1. Kalorien
  2. Protein
  3. Qualität
  4. Supplemente und Timing

Oberste Priorität haben die Kalorien. Nimmt man zu viele Kalorien zu sich, wird man nicht abnehmen, egal wie hoch die Qualität der Nahrungsmittel ist. Als nächstes kommen die Proteine. Diese sind notwendig, um Muskelmasse aufzubauen bzw. diese in der Diät zu erhalten. Dann kommt die Qualität der zugeführten Nahrungsmittel und deren Gehalt an Mikronährstoffen. Diese ist natürlich in erster Linie wichtig, um den Körper gesund und leistungsfähig zu erhalten, gegenüber Kalorien und Proteinen aber sekundär, zumindest was den Erfolg beim Abnehmen angeht. Schließlich findet man die Aspekte „Supplements“ (Nahrungsergänzungsmittel) und Timing, d.h. die Frage: Wann esse ich was, an der Spitze der Pyramide.

Es ist also recht unsinnig, zu viel Hoffnung in Supplements wie Whey, Kreatin usw. zu setzen, was nicht heißen soll, dass diese nicht sinnvoll sind. Sie bringen aber nicht wahnsinnig viel, wenn die Kriterien, die tiefer in der Pyramide liegen, vernachlässigt werden. Auch das Timing (also die Frage „Was esse ich wann“, z.B. „keine Kohlenhydrate nach 18 Uhr“) spielt höchstens eine marginale Rolle, so dass man es weitgehend ignorieren kann, sofern die anderen Aspekte nicht perfekt eingehalten werden. Natürlich haben Menschen bereits spektakuläre Abnehmerfolge erzielt, indem sie nach 18 Uhr keine Kohlehydrate mehr aßen (nicht dass ich es empfehlen würde) oder Intermittent Fasting, also Intervallfasten betrieben. Aber nur, weil sie durch diese Strategien ihre Kalorienmenge reduziert haben. Bleibt die Kalorienmenge gleich, machen diese Timing-Aspekte keinen Unterschied.

Einen Ernährungsplan braucht man also nicht, sondern eine Strategie, die auf die Kalorienmenge, den Proteingehalt und die Qualität der Ernährung Rücksicht nimmt. Am zuverlässigsten geht das, wie bereits gesagt, durch das Tracken. Wer darauf keine Lust hat, kann auch auf alternative Strategien zurückgreifen. Mehr dazu in kommenden Artikeln.